Christjan Ladurner

06.03.2017

Iatz isch widr a Wochn um; griast enk dahuam!

Dieses Mal bin ich zu einer drei Wochen langen Schicht eingeteilt und ich muss diese Woche nochmals den Job als Chefbergführer übernehmen. Die ersten drei Tage arbeite ich mit drei Gruppen zu jeweils vier Gästen auf dem kleinen Hubschrauber, der Bell 407, ab Mittwoch fliege ich mit drei Gruppen zu jeweils sechs Gästen auf der großen Bell 212.
Am Samstag am Nachmittag waren wir gleich wieder oben im alpinen Gelände, das Wetter war relativ gut, viel Neuschnee hatte es allerdings nicht gegeben. Die darauffolgenden Tage hatten wir keinen Neuschnee, das Wetter war gut und wir haben uns hauptsächlich auf den großen Gletscherabfahrten aufgehalten. Wir konnten täglich die Lawinengefahr nach unten korrigieren und dadurch wurde es uns möglich unsere großen Standartabfahrten zu befahren. Gegen die Wochenmitte hin fuhren wir jeden Tag bis zu 18 Abfahrten und hatten Tage mit 13.000 Höhenmetern. Der Schnee war nicht immer ganz perfekt und aus der Luft war es oft schwierig festzustellen, wo sich der Wind etwas „breitgemacht“ hatte und wo der Schnee noch unberührt war. Die Temperaturen sanken langsam auf -20 Grad, das beeinflusste die Schneequalität und wo die Oberfläche nur leicht vom Wind verfrachtet worden war, wurde sie von den tiefen Temperaturen wieder in weichen Schnee umgewandelt. Ab Wochenmitte hatte der Wettermann Schnee vorausgesagt, aber wie immer „bekam“ er die Sache nicht so richtig hin. Mittwoch war nochmals gutes Wetter und wir fuhren die letzten alpinen Abfahrten der Woche. Donnerstag setzte langsam Schnee ein, wir konnten nicht mehr hinauf und mussten im Wald bleiben. Ich fürchtete schlechte Bedingungen mit wenig Schnee auf einer Regenkruste, aber 10 cm Neuschnee hatten die Landschaft verwandelt. Die Abfahrten unterhalb der Waldgrenze waren allesamt gut! Als ich dann am Freitag am Morgen aus dem Hubschrauber stieg, sah die Welt ganz anders aus; es lagen bis zu 40 cm vom allerfeinsten Neuschnee. Obwohl nur vier Landungen offen waren, tobten sich die Skifahrer in den unverspurten Wäldern aus und wir ihr auf den Fotos sehen könnt, waren die Verhältnisse „ohrentief“! Obwohl diese Woche nicht alle unsere Gäste zu den besten Skifahrern der Welt zählten, schafften jeder über 40.000 Höhenmeter und eine große Zahl der Gäste erreichten die 60.000 Höhenmeter Marke. Dieses Jahr meint es der Winter wirklich gut mit uns; Kälte, Neuschnee, Traumbedingungen! Ich fliege jetzt auf eine Woche hinaus in den wohlverdienten Urlaub.

Mir hern is widr wenn i zruck bin und schiane Griaß!

Christjan