Christjan Ladurner

20.03.2019

Vom 10. bis zum 16. März in den Monashees

In der Nacht von Samstag auf Sonntag schneit es ganze 15 cm! Wieder bin ich auf der kleinen Maschine eingeteilt, eigentlich sollte es eine etwas gemütlichere Woche auf der großen Maschine werden, doch es herrscht Bergführermangel. Ich bereite mich neuerdings auf eine harte Woche vor, denn die beiden fünfköpfigen Gruppen setzen sich wieder aus ausgezeichneten Skifahrern zusammen. Am Sonntag, das Wetter ist schön und wir fliegen hinauf Richtung Norden und hinein ins Talende von Nagel Creek, erwartet uns eine angenehme Überraschung. Oben auf den offenen Flächen und auf den Gletschern liegen 20 cm Neuschnee. Super leichter Schnee, der uns nach fünf schneelosen Wochen zurück in den Winter katapultiert! Den ganzen Tag bleibt es wolkenlos. Da so gut wie keine Lawinengefahr herrscht, fahren wir steile Abfahrten und das Skifahren macht endlich wieder Spaß. Am Nachmittag trübt sich das Wetter ein, wir beschließen den Tag mit über 11.000 Höhenmetern und leichtem Schneefall. Am nächsten Morgen stürmt es. Es schneit wie im tiefsten Winter, die Wolkendecke liegt tief und obwohl wir ein paar Mal versuchen in den nahe gelegenen Soards Creek zu fliegen, gelingt es dem Piloten nicht die Wolkendecke zu durchbrechen.

Am nächsten Morgen dann Sonnenschein! Über Nacht hat es 50 cm geschneit, der Schnee ist unheimlich leicht und wir verbringen einen Tag mit feinstem Pulverschnee in Pat Creek. Die Abfahrt „Buffalos“ die durch einen verbrannten Wald führt, ist ein reiner Genuss! Am Nachmittag beginnt die Sonne den Schnee auf den Südhängen zu durchweichen, aber die Nordseite hält sich. Obwohl es jeden Tag etwas wärmer wird und fast die ganze Woche die Sonne scheint, fahren wir jeden Tag durch feinsten Pulverschnee. Endlich können wir wieder zurück auf die langen Waldabfahrten, es ist großartig immer wieder einmal 1000 Höhenmeter herunterzuspulen! Obwohl wir anfangs etwas besorgt waren, bindet der Neuschnee ausgesprochen gut. Es gibt kaum einen Anstieg der Lawinengefahr und nach einem Tag hat sich die Lage komplett auf der untersten Gefahrenskala eingependelt. Da die Flug- und Wetterbedingungen gut sind, unternehmen wir lange Flüge bis an die Grenzen unseres Gebietes und befahren dabei große, steile Klassiker im Script Creek Tal, einer Gegend die wir eher selten aufsuchen. Ich fühle mich wie im tiefsten Winter, die Monashee-Welt mit ihren langen Waldabfahrten ist endlich wieder zurückgekehrt! Erst am Freitag gegen Abend hin steigen die Temperaturen extrem an, die Sonne nimmt an Stärke zu, aber es reicht noch für eine lange Waldabfahrt in Soards Creek. Obwohl wir einen Tag nicht fahren konnten, beschließen die beiden Gruppen auf der Bell 407 die Woche mit 57.000 Höhenmetern. Nun freue mich auf eine kurze Auszeit, denn die letzten beiden Wochen bin ich insgesamt fast 120.000 Höhenmeter gefahren. Die erste Woche war eine richtige Arbeitswoche, die zweite dagegen eine super Skiwoche!